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Englischprobleme bei Adoptivkindern: Psychologische Ursache

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Wenn Sie als Kind adoptiert wurden (oder Eltern eines Adoptivkindes sind) und Englisch große Probleme macht, dann gibt es hierfür oft eine eindeutige psychologische Ursache:

Kurze Frage vorweg:

Fühlen Sie sich beim Englisch sprechen extrem unsicher? Falls ja, dann schauen Sie hier: Mentale Blockaden beim Englisch sprechen lösen - und nun zu der Ursache für Englischprobleme bei Adoptivkindern:

Hauptursache für Englischprobleme bei Adoptivkindern:

Adoptionen finden meistens in den ersten Lebenswochen oder -jahren des Kindes statt. Das bedeutet, dass das Kind in den meisten Fällen noch nicht sprechen konnte und es nur emotional beobachten und verarbeiten konnte, was um es herum geschah. Jede Adoption, und läuft sie noch so positiv und liebevoll ab, bedeutet ein Trauma für das Kind, denn es wird von seiner leiblichen Mutter, in deren Bauch es 9 Monate verbracht hat, getrennt. Adoptivkinder haben oft schon im frühen Alter eine Odyssee hinter sich und wenn sie letztendlich in ihrer Adoptivfamilie angekommen sind, haben sie vielleicht sogar schon mehrere Trennungen erlebt, bei denen sie sich mehrmals in fremde Umgebungen eingewöhnen mussten. Wenn man so klein ist und vor allem noch nicht sprechen kann, ist die Erwachsenenwelt ein bedrohlicher Ort, selbst wenn es Bezugspersonen gibt, die sich liebevoll um einen kümmern. Adoptivkinder weisen oft die Besonderheit auf, dass sie sich sehr schnell unwohl fühlen, wenn sie eine Situation nicht verstehen und vor allem, wenn sie nicht verstehen, was gerade von ihnen erwartet wird.

"Was wird von mir erwartet?" ist die zentrale Frage

Diese enorme Unsicherheit in Situationen, die nicht überschaubar sind, kann zu einer Fremdsprachenangst führen. Denn wenn Adoptivkinder zum ersten Mal eine Fremdsprache lernen sollen, verwehren sie sich oft gegen das spielerische Lernen, das z.B. bei Grundschulkindern dem strukturierten Lernen vorangeht. Ein Beispiel: Ein sechsjähriges Mädchen, das im Alter von einem Jahr adoptiert wurde, kommt in der Grundschule zum ersten Mal in Kontakt mit der englischen Sprache. In diesem frühen Alter werden Lehrer meist auf spielerische Weise die Sprache vermitteln. Die meisten Kinder lassen sich einfach darauf ein, dass sie zu Beginn viele neue Worte nicht verstehen. Sie machen einfach mit und lernen auf diese Weise, spielerisch und am Anfang noch ohne Grammatik, die fremden Worte zu sprechen und zu verwenden. Ein Adoptivkind wird eventuell in einer solchen Situation von alten Ängsten überflutet, ohne dies zu verstehen. Die alte (oft im Körper gespeicherte) Angst bezüglich einer Situation, die fremd und unüberschaubar ist, kann wieder aktiviert werden. Das Adoptivkind lernt zwar nach und nach genau wie die anderen Kinder die Sprache, aber es lässt den spielerischen Aspekt außen vor: Ein Adoptivkind wird oft eine Fremdsprache von Beginn an genau verstehen wollen, bevor es sie spricht. Im Unterricht sind solche Kinder dann sehr still, zaghaft und übervorsichtig. Die Sprache weckt in ihnen das Gefühl, nicht zu wissen, was auf sie zukommt und nicht zu verstehen, was jemand sagt und vorhat. Der allerwichtigste Aspekt ist jedoch die Ungewissheit in Bezug auf die Frage "Was wird von mir erwartet?", dadurch hat ein Adoptivkind eventuell Schwierigkeiten damit, einfach drauflos zu sprechen. Die Unbekümmertheit, mit der andere Kinder in fremdartige Situationen, die sie nicht überschauen können, einfach hineinlaufen, setzt ein Urvertrauen voraus, das sich Adoptivkinder oft erst im Laufe ihres Lebens mühsam aneignen müssen.

Alte Ängste blockieren den Redefluss

Dieser Mangel an Urvertrauen führt zu dem Phänomen, dass eine Fremdsprache von dem Kind zwar gelernt wird, aber das Gefühl beim Hören und Sprechen der Sprache immer schlecht bleibt.  Ein schlechtes Gefühl beim Sprechen einer fremden Sprache blockiert jedoch den kreativen Fluß, der nötig ist, um eine Sprache ohne Nachdenken zu sprechen. Das kann dazu führen, dass andere Kinder, die voller Urvertrauen in die fremde Sprache eingestiegen sind, das Adoptivkind später abhängen. Einige meiner Klienten gehören zu dieser Gruppe von Adoptivkindern, die aufgrund früherer Traumata eine Blockade beim Englisch sprechen entwickelt haben. Mit einer speziellen Therapie lassen sich diese Ängste jedoch sehr gut lösen und überwinden. Dazu müssen alte, nonverbal abgespeicherte Glaubenssätze zum Thema Fremdheit und Nicht-Verstehen aufgelöst werden und neue, positive Glaubenssätze verankert werden. Mehr Informationen zum Thema Englisch Sprechangst finden Sie hier: Ursachen von Englisch Redeangst

Zum Weiterlesen:

Über mich:

Ich bin Natalie Marby und ich arbeite (auch online) therapeutisch mit Menschen, die starke Angst vor dem Englisch reden haben. Schreiben Sie mir bei Interesse gerne eine Nachricht, ich freue mich darauf, Sie in einem Ersttelefonat kennenzulernen!

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