In Englisch zeigt man mehr von sich als in Deutsch. Eine Fremdsprache offenbart in Sekundenschnelle, wie jemand "tickt": Kann er oder sie damit umgehen, nicht perfekt zu sein? Kompromisse machen zu müssen? Erträgt sie es, angreifbar zu sein? Lesen Sie hier, was alles sichtbar wird, wenn Sie Englisch sprechen ...
Kurze Frage vorweg:
Fühlen Sie sich beim Englisch sprechen extrem unsicher? Falls ja, dann schauen Sie hier: Mentale Blockaden beim Englisch sprechen lösen - und nun zum Thema:
Perfektionsdrang beim Englisch sprechen:
Menschen wollen perfekt sein. Und in Englisch ist das schwer, es sei denn, man macht sich mit Englisch richtig Stress. Und das tun die meisten - leider. Dann wird es sehr anstrengend. Am Anfang meiner Arbeit steht deshalb meist die Thematik des Perfektionsdrangs und wie man das lockern kann. Oft ist dies ein grundlegendes Thema, das sich nicht nur in Englisch zeigt.
Mangel an Kreativität
Wenn Deutsche Englisch sprechen, verfallen sie oft in eine Art "mathematischen Übersetzungsmodus": Der deutsche Satz soll 1:1 ins Englische übersetzt werden und da stösst man natürlich an Grenzen. Und genau an diesen Grenzen kommt dann das Stocken: Es geht einfach nicht weiter, weil es an Kreativität fehlt. Hier arbeite ich mit meinen Kunden daran, kreativer mit der Situation umzugehen. Es ist wie in folgendem Beispiel: Sie fahren mit dem Auto eine Strasse entlang und plötzlich liegt quer über der Straße ein Baumstamm. Was tun Sie? Sie überlegen, wie Sie trotzdem ans Ziel kommen. Das erfordert Kreativität und das trainiere ich mit meinen Klienten sehr intensiv, weil es eine Grundvoraussetzung für fliessendes Englisch ist.
Grundsätzliches Misstrauen gegenüber anderen
In Deutsch zeigt sich dieser Punkt oft gar nicht, weil die Menschen gelernt haben, mit ihrem latenten Misstrauen geschickt umzugehen. Und oft nutzen Sie Sprache, um ihr Misstrauen zu beruhigen. Um sich Menschen vom Leib zu halten, kann man beispielsweise viel reden - eine Strategie, die in Deutsch hevorragend funktioniert. In Englisch taucht dann plötzlich das Problem auf, dass man in eine fremde (Sprach-)Situation reingehen soll und ein gewisses Grundvertrauen nötig ist, um diese "wackelige" Situation zu bewältigen. Das ist für Menschen, die sich und anderen misstrauen, sehr schwierig. Hier helfe ich, indem ich das Thema Vertrauen grundsätzlich psychologisch bearbeite und das Selbstvertrauen und damit das Vertrauen in andere stärke.
Angst vor Nähe
Gerät man in Englisch ins Stocken, entsteht plötzlich ein wortleerer Raum - und man ist exponierter, ausgelieferter, schutzloser. Damit kann das Gegenüber quasi näher kommen, man wird sichtbarer - usw. Jeder kennt dieses Gefühl des "Peinlich-Berührt-Seins", wenn man nicht mehr weiter weiss. Was eigentlich dahinter steckt, ist der mangelnde Schutz, der vorher durch Worte da war und der nun ungewollt eine Nähe herstellt. Das ist ähnlich wie beim plötzlichen Schweigen, wo sich viele Menschen ebenfalls sehr unwohl fühlen, weil es Nähe herstellt. Hier trainiere ich darin, bei sich zu bleiben, unabhängig von dem, was im Aussen passiert. Dadurch ist man automatisch geschützt.
Kontaktwunsch
Auch das ist etwas, das sich zeigt, wenn man Englisch spricht: Die meisten Menschen wünschen sich Kontakt, Beziehung, Nähe und wollen dazugehören. In einer Fremdsprache werden die unbewussten Wünsche, die man an sein Gegenüber oder an eine Gruppe (z.B. sein Kollegen-Team) hat, sichtbarer. Der Grund hierfür liegt darin, dass man in einer Fremdsprache nicht so viel Kontrolle über seine Emotionen hat und Gefühle (wie bei Kindern) dann direkt im Gesicht oder der Körpersprache "abzulesen" sind. In Deutsch versteckt man seine Gefühle oft sehr erfolgreich - das ist das Ergebnis des Erwachsen-Werdens. In Englisch wird man aber automatisch, ob man will oder nicht, in Sekundenschnelle wieder innerlich zum Kind. Und wenn man als Kind negative Beziehungserfahrungen gemacht hat (das haben die meisten Menschen), dann treten diese alten Gefühlsmuster wieder hervor. Ich arbeite hier mit der Methode des "Inneren Kindes", um alte Gefühlsmuster zu erkennen und aufzulösen.
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Über mich:
Ich bin Natalie Marby und ich arbeite (auch online) therapeutisch mit Menschen, die starke Angst vor dem Englisch reden haben. Woher diese Angst vor dem Englisch sprechen kommt, erfahren Sie hier: Ursachen von Englisch Sprechangst
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