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"Englisch ist wie ein Teenager!"

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Frei Englisch zu sprechen kann wie ein Kampf mit einem pubertierenden Kind sein. Man kann diesen Kampf nur gewinnen, wenn man locker lässt. Wie Sie das hinbekommen, lesen Sie hier:

  

Alle Eltern von pubertierenden Kindern kennen diese 4 Regeln, und sie lassen sich eins zu eins auf das Englisch sprechen übertragen:

 

1. Nichts erzwingen!

Eine Fremdsprache zu sprechen, lässt sich nicht erzwingen. In der Schule haben wir zwar Englisch per Zwang gelernt, aber Englisch im echten Leben zu sprechen ist eine ganz andere Sache. Eine fremde Sprache zu sprechen ist so eng mit den eigenen Emotionen verbunden, dass Sie eine völlige Leere im Kopf bekommen können, wenn Sie sich zwingen, Englisch in einer Situation zu sprechen, in der Sie sich nicht wohlfühlen. Genau wie bei einem Teenager müssen Sie lernen, locker zu lassen und zu verstehen, dass die Leere im Kopf nicht bedeutet, dass Sie dumm oder unfähig sind. Es bedeutet einfach nur, dass in Ihnen etwas arbeitet, sich vielleicht an frühere unangenehme Schulsituationen erinnert und deswegen einfach nur "bockt". Nehmen Sie es nicht persönlich, lassen Sie locker, schlafen Sie drüber und fragen Sie sich am nächsten Tag, was es ist, was Sie für sich selbst tun können, damit Sie sich beim Englisch sprechen wohler fühlen.

 

2. Disziplin ja, aber bloss keine Selbstbestrafung

Teenager reagieren auf Strafen genauso wie Sie, wenn Sie sich selbst dafür bestrafen, dass Sie "mal wieder keine einzige Vokabel wussten": Die Situation wird dadurch nicht besser, sondern einfach nur schlimmer. Widerstehen Sie dem inneren Drang, sich selbst zu kritisieren oder herunterzumachen. Sie dürfen gerne diszipliniert sein und sich zum Beispiel vornehmen, endlich diesen Business Englisch Kurs zu machen (oder eine Therapie gegen starke Englisch Hemmungen) - aber bitte bestrafen Sie sich nicht selbst. Sie können nichts dafür, dass Sie diese Schwierigkeiten haben, genauso wenig wie ein Teenager etwas dafür kann, dass die Natur mit seinen Hormonen spielt.

 

3. Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln

Um Selbstvertrauen zu gewinnen, brauchen Teenager Zuspruch. Und den brauchen Sie auch beim Englisch sprechen! Da niemand diesen Job für Sie übernehmen kann, müssen Sie lernen, sich selbst gut zuzusprechen. So simpel das klingt, so schwierig ist es für die meisten Menschen, sich selbst gut zuzureden. Hier sind ein paar Beispielsätze, die Sie sich sagen können, wenn Sie mal wieder fühlen, dass Sie der Mut beim Englisch sprechen verlässt:

 

"Du kannst das. Du gibst dein Bestes. Jeder hat mal angefangen. Mehr kann ich im Moment nicht tun. Ich tue alles, was ich kann, um besser in Englisch zu werden. Jetzt brauche ich Geduld. Und ich bin stolz auf mich. Immerhin stelle ich mich der Situation. Selbst wenn ich mich auf Englisch verhaspele, kann ich stolz auf mich sein. Andere würden es gar nicht erst probieren. Ich wachse von Minute zu Minute und mit jeder noch so schwierigen Englisch Situation wird mein Englisch besser und besser. Ich bin nicht allein mit diesem Problem. Meine Kollegen helfen mir, oder ich suche mir professionelle Hilfe. Es gibt viele Möglichkeiten, sich Hilfe von aussen zu suchen. Ich gebe anderen ein gutes Beispiel, indem ich meine Schwäche akzeptiere und nach Lösungen suche. Ich weiss, dass ich eines Tages fliessend und selbstbewusst Englisch sprechen werde."

 

4. Riskieren, nicht zu gefallen

Eltern kennen das: Klare Regeln können dazu führen, dass Teenager anfangen, die Eltern sehr uncool zu finden. Durch diesen emotionalen Flaschenhals müssen beide durch - Eltern wie Kinder. Denn nur so können sich beide auf gesunde Weise voneinander trennen und eigene Wege gehen. Mit Englisch verhält es sich ähnlich: Sie müssen riskieren, sich zu blamieren, nicht zu gefallen oder als unzulänglich angesehen zu werden. Riskieren Sie die Totalblamage auf Englisch (keine Angst, das wird nicht passieren), aber nur, wenn Sie sich dieses worst case Szenario erlauben, werden Sie sich aus der "Schülerhaltung" lösen und in Bezug auf Englisch erwachsen werden. Denn Sie sind jetzt nicht mehr in der Schule, wo Sie alles fehlerfrei aufsagen müssen. Niemand bewertet Sie für fehlerfreies Englisch, sondern jetzt kommt es darauf an, Englisch für sich professionell zu nutzen. Wenn Sie beim Sprechen ständig Angst haben, Grammatikfehler zu machen, sind Sie innerlich ein Kind und in der Schülerhaltung. Wenn Sie sich davon frei machen und riskieren, Fehler zu machen und dafür aber das vermitteln, was Sie sagen wollen (notfalls mit Händen und Füßen), dann ist das professionell und zeigt, dass Sie souverän sind und mit Ihrer Englisch Schwäche erwachsen umgehen. Und Sie werden sehen: Mit dieser Herangehensweise wird eine Englisch Schwäche ganz schnell verschwinden.

 

Zum Weiterlesen: Test: Wie selbstbewusst bin ich beim Englisch sprechen?

 

Zu mir: Ich bin Natalie Marby, Therapeutin in Hamburg (ich arbeite auch per Telefon). Einer meiner Schwerpunkte ist die sogenannte Englischangst oder Englischphobie. Hier erfahren Sie mehr: Therapie bei Angst vor Englisch.

 

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