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3 Dinge, die nur Deutsche beim Englisch sprechen machen

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Englisch einfach drauflos reden, ohne drüber nachzudenken? Für die meisten Deutschen undenkbar. Deutsche haben beim Englisch sprechen eine ganz eigene Strategie - lesen Sie hier mehr: 

 

Eine kleine Anmerkung vorweg: Diese 3 Dinge treffen nicht auf alle Deutschen zu. Aber auf viele. Wenn Sie nicht dazu zählen, dann herzlichen Glückwunsch!

 

Und nun zu der typisch deutschen Vorgehensweise beim Englisch sprechen:

 

1. Deutsche "bauen" ihre Englischsätze wie ein Ingenieur

Die wenigsten Deutschen sprechen Englisch nach Gefühl. Die meisten bauen ihre Sätze Wort für Wort nach einer bestimmten Strategie, und die lautet meist: Erst übersetze ich die Grundstruktur des Satzes von Deutsch in Englisch und dann schau ich mal, was ich noch hinzufüge. Deutsche wollen erst sicher sein, daß sie alles Nötige haben, um mit dem Satz zu starten. Wenn ihnen ein wichtiges Wort fehlt, fangen sie den Satz oft gar nicht erst an oder stocken in der Mitte und reden nicht weiter. Ein unstabiler, "wackeliger" Englischsatz, wo das Verb fehlt oder das Hauptwort - das kommt für Deutsche nur sehr schwer in Frage. Lieber würden sie gar nichts sagen, als so einen halbfertigen Satz von sich zu geben. Mein Tipp: Mut zur Lücke, andere Nationen machen uns das täglich vor: Meist kann man den Kontext erraten und es ist besser, einen halbfertigen Satz zu sagen, als gar keinen.

 

2. Deutsche merken nicht, dass sie viel zu kompliziert denken

Englisch ist eine simple Sprache und Deutsch ist eine komplizierte Sprache. Da prallen zwei Welten aufeinander. Ein englischsprachiger Mensch merkt sofort, daß er einen Deutschen vor sich hat, wenn die englischen Sätze plötzlich merkwürdig kompliziert und verschachtelt (und anstrengend!) klingen. Deutsche versuchen damit, dem Qualitätsanspruch der deutschen Sprache in Englisch eins zu eins gerecht zu werden - und das geht einfach nicht. Wo es im Deutschen fünf Worte gibt, gibt es in Englisch oft nur eins. Vieles lässt sich auf Englisch einfach nicht so kompliziert sagen. Und Deutsche sind dann oft regelrecht enttäuscht und glauben, daß ihr Englisch "simpel" klingt, dabei ist das einfach die ganz normale Art, Englisch zu sprechen - nämlich mit einfachen Worten. Mein Rat hier wäre, niemals zu denken, daß etwas auf Englisch simpel klingt. Denn um wirklich simpel in Englisch zu klingen, müssen Sie aus meiner Sicht schon sehr, sehr viel falsch machen, und bisher habe ich nur wenige Deutsche getroffen, deren Englisch auch nur annähernd simpel klang. Und auch das ist übrigens für englischsprachige Menschen überhaupt nicht schlimm - viel schlimmer ist Verschlossenheit, was als unhöflich erachtet wird. Konzentrieren Sie sich deshalb lieber darauf, offen und freundlich zu sein, als auf perfektes Englisch, wenn Sie von Ihrem Gesprächspartner gemocht werden wollen.

 

3. Das deutsche Englisch klingt sehr schwer

Oft kriegt man beim Zuhören sofort ein Gefühl von Schwere, weil fast alle Deutschen so fokussiert darauf sind, keinen Fehler zu machen. Dadurch geht die Leichtigkeit verloren - und zwar auch für den Gesprächspartner! Was Deutsche in bester Absicht für ihren Gesprächspartner tun wollen (nämlich ihm perfektes Englisch liefern) geht oft nach hinten los, wenn es mühsam ist, dem Kampf mit der englischen Grammatik zuzuhören. Leichtigkeit und Risikobereitschaft und (ganz wichtig!) sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, sind im englischsprachigen Raum viel wichtiger als perfektes Englisch! Mein Tipp: Machen Sie sich notfalls zum Affen, sprechen Sie einfach drauflos, Sie werden ungeahnte Sympathiepunkte erlangen, das versprechen ich Ihnen, denn Sie werden damit aus der Masse der Deutschen herausstechen.

 

Zum Weiterlesen: "Fremdsprachenangst - Englisch ist wie ein Teenager!"

 

Zu mir: Ich bin Natalie Marby, Therapeutin in Hamburg (ich arbeite auch überregional per Telefon). Einer meiner Schwerpunkte ist die sogenannte Englischangst oder Englischphobie. Hier erfahren Sie mehr: Therapie bei Angst vor Englisch.

 

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