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Warum Small Talk glücklich macht

Englisch sprechen ist für die meisten Deutschen mit "small talk" verbunden und einer tiefen Abneigung gegen dieses angeblich so sinnlose, oberflächliche Geplänkel. "Ich hasse small talk" - "Bevor ich small talk mache, sage ich lieber gar nichts" - solche Sätze höre ich sehr oft von Deutschen. Ich möchten Ihnen ...

... heute erklären, warum small talk Sie glücklich machen kann. Sehr glücklich sogar.

 

1: Small talk ist der Einstieg in ein Gespräch. Bevor Sie tiefgründige Themen ansprechen, brauchen Sie einen Einstieg und der gelingt am besten über small talk. Sie würden es sicher auch nicht mögen, wenn jemand sofort den Sinn des Lebens mit Ihnen diskutieren möchte, bevor Sie Gelegenheit hatten, diesen Menschen etwas kennenzulernen.

 

2: Es geht weniger um das Sprechen als um das Sich-Verbinden. Der Anfang ist am schwierigsten. Jeder kennt das ungute Gefühl, ein Gespräch mit einem fremden Menschen anzufangen, sei es auf einer Party oder in einem Business Kontext. Jeder kennt aber auch das Gefühl von Erleichterung, wenn man angesprochen wird und jemand anders "das Eis bricht". Seien Sie dieser andere Mensch.

 

3: Sie brauchen keinen inhaltsträchtigen Grund, um mit small talk zu beginnen. Sie wollen sich verbinden, nicht reden (siehe Punkt 2). Hat man erst mal die ersten Sekunden überstanden, ergibt sich der Rest fast von allein.

 

4: DER ANFANG IST EGAL - es zählt nicht, welches Thema Sie wählen. Sie können über das Wetter, die Situation, in der Sie sich gerade befinden oder etwas, das Sie lustig finden reden. Am besten machen Sie eine Aussage, wie z.B. "Heute ist ein perfekter Tag für... (Golf, einen Ausflug ans Meer, Home Office, Joggen etc)". Englischsprachige Menschen steigen dann meist sofort begeistert in das Thema ein.

 

5: Wenn Sie es geschafft haben, Ihre Abneigung gegenüber small talk zu überwinden, wird es Sie glücklich machen. Small talk ist positiv, leicht, verbindend und sozial. Es geht, wie gesagt, nicht um das Sprechen. Small talk ist eine Kunst - wie das Riechen an einem guten Wein, bevor man den ersten Schluck nimmt. Es ist Kontaktaufnahme und das Signal für Verbindungsbereitschaft und wird Sie als Deutscher sehr glücklich machen, denn wenn man small talk mit einer positiven Haltung praktiziert, verliert man automatisch etwas von der Schwere, die die meisten Deutschen umgibt. Probieren Sie es aus.

 

Zu mir: Ich bin Natalie Marby und ich arbeite therapeutisch mit Menschen, die psychische Probleme haben, Englisch zu sprechen. Mehr zu dieser sogenannten "Englisch Phobie" erfahren Sie hier: Therapie bei Angst vor dem Englisch reden.

 

Zum Weiterlesen: Wichtiger Tipp zum Umgang mit Amerikanern: Verhalten spiegeln.

 

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