In diesem Artikel geben drei Führungskräfte, die vor einem Jahr noch selbst an einer Englisch Phobie litten, Tipps zur mentalen Vorbereitung vor einer englischen Präsentation:
"Ich habe heute keinen einzigen Englischen Blackout mehr"
Christian B., 38 Jahre, Management Consultant in Frankfurt:
"Bevor ich in eine englische Präsentation starte, bereite ich mich mental vor. Ich ziehe mich kurz zurück, idealerweise in einen freien Konferenzraum oder notfalls das stille Örtchen. Diese mentale Vorbereitung dauert nur wenige Minuten, entscheidet aber massgeblich darüber, wie ich mich während der Präsentation fühle, und so wie man sich fühlt, so wirkt man auch. Ich entscheide also vorher, wie ich mich fühlen möchte, um die entsprechende Außenwirkung bei meinem Publikum zu erzeugen. Ich muss immer noch gegen ein, zwei sehr starke Glaubenssätze ankämpfen, die seit meiner Schulzeit in mir wirken, aber mit der mentalen Vorbereitung gelingt es mir jedes Mal, diese Glaubenssätze zu "überschreiben". Ich gehe dann quasi mit einer neuen Programmierung in die Präsentation. Ich hätte früher nie gedacht, wie wichtig es ist, sich gefühlsmässig vorher auf etwas einzustellen. Ich habe mich immer nur kopfmässig eingestellt, war immer super vorbereitet und hatte einen genauen Plan. Dass diese alten Glaubenssätze in mir alles torpedieren, habe ich erst gemerkt, als ich mit Natalie meine Englisch Panik besprochen habe. Seitdem ich die mentale Vorbereitung mache, hatte ich keinen einzigen Englisch Blackout mehr. Hier mein praktischer Tipp, wenn Ihr Angst vor einem Blackout habt: Schreibt euch vorher auf, wie ihr euch während der Präsentation fühlen wollt. Und fühlt euch in dieses positive Gefühl hinein, produziert es vorher. Es kann auch helfen, vorher die negativen Glaubenssätze herauszuarbeiten, z.B. "Alle denken, ich bin dumm, wenn ich einen Englischfehler mache." Ich brauchte die Hilfe von Natalie, um meine negativen Glaubenssätze überhaupt zu erkennen, aber das heisst nicht, dass man das nicht auch allein lösen kann."
"bei drohenden Englisch Blockaden hilft mir mein Atem"
Isabel A., 32 Jahre, UX Engineer in Hamburg:
"Ich habe ein festes Ritual, bevor ich auf Englisch präsentiere:
- Ich schaue als erstes auf meinen Atem, denn mein Atem zeigt mir, ob ich nervös bin. Das dauert nur ein paar Sekunden. Ich schliesse die Augen und beobachte meinen Atem: Wie ist er, flatterig oder ruhig? Das ist der erste Schritt, sozusagen eine Bestandsaufnahme. Ich schreibe dann das Wort, z.B. "flatterig" auf ein Papier.
- Dann drehe ich das Papier um und schreibe auf die Rückseite das Wort, das ich gerne sehen möchte, z.B. "ruhig".
- Ich lege das Papier dann vor mich hin (man kann auch einen kleinen Mini-Postit nehmen, wenn man im Großraumbüro sitzt und nicht will, dass andere das sehen) und dann schliesse ich nochmal die Augen und versuche, das geschriebe Wort "ruhig" vor mir zu sehen. Es ist wichtig, dass das Wort bei geschlossenen Augen vor einem erscheint. Das passiert dann, wenn man mit offenen Augen mehrere Sekunden auf das Wort blickt und dann die Augen schliesst. Dann "verknüpfe" ich mental dieses Wort mit meinem Atem. Ich kann nicht genau sagen, wie es funktioniert, aber ich sage zu mir selbst so etwas wie: "Ruhig und Atem, verknüpft euch."
Ich habe diese Technik bei Natalie gelernt und es klappt jedes Mal. Ich konnte noch bis vor kurzem keinen vollständigen Satz auf Englisch präsentieren, weil ich so blockiert war. Mit dieser Übung gehe ich immer sehr entspannt in englische Meetings. Mein Tipp: Nehmt euch am Anfang etwas mehr Zeit, um mit eurem Atem richtig zu kommunizieren und um zu verstehen, welches negative Gefühl sich zeigt, damit ihr das richtige positive Gegenwort für euch findet."
"Ganz wichtig: Die Aufmerksamkeit beim Englisch reden auf sich selbst legen"
Martin S., 42 Jahre, Head of Human Resources in Berlin:
"Ich habe einen sehr guten Tipp für Menschen, die sich nicht trauen, auf Englisch zu präsentieren. Ich hatte dieses Problem bis vor kurzem noch selbst, meine englischen Vorträge waren ein einziges Gestammel und voller Fehler und Aussetzer. Heute mache ich das so: Ich übe jeden Tag, meinen Fokus weniger auf andere und mehr auf mich selbst zu legen. Ich glaube, die meisten Menschen, die Angst haben, Englisch zu reden, sind mit ihrer gesamten Aufmerksamkeit bei den anderen. Das war ich auch, ich habe mir ständig den Kopf darüber zerbrochen, was andere über mich denken und wie sie mein Englisch bewerten. In der Arbeit mit Frau Marby habe ich verinnerlicht, dass man über diese Dinge so gut wie keine Kontrolle hat (auch wenn man sich gerne einbildet, das kontrollieren zu können) und dass das genau mein Englisch Problem war. Seit ich den Wunsch aufgegeben habe, ein bestimmtes Bild von mir bei meinen Zuhörern zu erzeugen, bin ich viel freier und gelassener beim Englisch reden. Ich muss das aber immer noch täglich üben, ich rutsche ständig wieder in alte Verhaltensmuster. Hier ein praktischer Tipp von mir: Es hilft, sich einmal am Tag die folgende Frage zu stellen: "Bin ich in diesem Moment mehr bei den anderen oder mehr bei mir?" Das hilft, wachsam zu bleiben und die Aufmerksamkeit und die Energie immer wieder zu sich selbst zurück zu ziehen. Wenn man ständig bei den anderen ist, kann man sich nicht fokussieren und dann passieren solche Dinge wie Englisch Blackouts. Mit dieser Technik gelingt es mir Tag für Tag mehr, bei mir zu bleiben beim Englisch reden und eine Sicherheit in mir zu erzeugen, die mich durch jedes englische Meeting hindurchträgt."
Haben Sie Angst vor dem Englisch reden?
Kämpfen Sie mit starken psychischen Problemen beim Englisch sprechen? Ich arbeite psychotherapeutisch (auch am Telefon) mit Menschen, die an einer sogenannten Englisch Phobie leiden. Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Therapie bei Angst vor dem Englisch reden.
Zum Weiterlesen:
Über mich:
Ich bin Natalie Marby, zweisprachig (Englisch/Deutsch) und Therapeutin in Hamburg. Ich habe mich auf die Behandlung von Englisch Phobie spezialisiert und biete diese Arbeit auch telefonisch an.
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